Dr. Bernhard Huber-Stiftung
Bericht März 2021
Liebe Afrikafreunde,
gerade bin ich wieder aus Swaziland zurückgekehrt. Reisen in Corona-Zeiten ist schon etwas Besonderes, man realisiert angesichts der leeren
Flughafenhallen, dass man zu den wenigen Privilegierten gehört, denen das derzeit möglich ist.
Ich kam gerade zur rechten Zeit in Swaziland an, weil in der Woche darauf die Schulen wieder öffneten. Und schließlich ging es mir vor allem um
das Bezahlen der Schulgebühren für das kommende Jahr. Da unsere Schüler*innen verschiedene Schulen besuchen, nahm das ein Menge Zeit in
Anspruch. Meine Helfer mussten frühmorgens – Stunden vor Schalteröffnung – an langen Warteschlangen vor den Banken anstehen. Ich bin froh,
dass letztlich alles geklappt hat und unsere Schüler*innen weiterlernen können.
Sakhile geht es mit ihrem zuletzt von uns besorgten Sauerstoffgerät viel besser. Sie kann jetzt sogar ihre Schreibarbeiten ausbauen, nimmt
Aufträge von Kunden entgegen und schreibt gegen Gebühr Lebensläufe und Businesspläne via Laptop von ihrem Krankenbett aus. In der Nähe ihres
Hauses haben einige Frauen aus der Nachbarschaft eine Suppenküche eingerichtet, die jeden Samstag um die Mittagszeit bis zu 50 Kinder mit
einer warmen Mahlzeit versorgt – einem Teller leckere Suppe und Brot. Hier haben wir uns am letzten Samstag vor meiner Abreise mit eingebracht
und zusätzlich Obst und Suppenlöffel verteilt.
Im Kinderdorf sind alle Kinder und Mütter wohlauf und zu meiner großen Freude bei bester Gesundheit.
Asimahle, unser jüngstes Kind im Dorf, wich die ganze Zeit nicht von meiner Seite. Es ist beeindruckend, zu sehen, wie gut sich alle entwickeln.
Was haben wir dieses Mal bei den „Big 7“ erreicht?
1. Bildung:
Für ein Kindergartenkind wurden die Gebühren und
Transportkosten bezahlt, außerdem für 59 Schüler*innen
Schulgeld und für sieben Studentinnen und Studenten die
Studiengebühren. Außerdem besorgten wir Schulbücher,
-uniformen und -schuhe.
2. Landwirtschaft:
Derzeit gedeihen in unserem Gemüsegarten Papayas,
Bananen, Chili, Salat, Spinat, Rote Beete und Kürbisse.
Beim nächsten Mal besorgen wir neue Setzlinge für unseren
Gemüsegarten im Dorf und für weitere Familien.
3. Infrastruktur:
Im Waisenkinderdorf waren einige Reparaturen fällig, die
von einem Maurer, einem Zimmermann und
einem Installateur durchgeführt wurden.
4. Gesundheit:
Ich habe wieder Kranke behandelt und mit Medikamenten
versorgt. Im Krankenhaus „Good Shepard“, das als das
Referenzkrankenhaus für Covid-19-Kranke gilt, verteilten
wir FFP2-Masken. Da solche in ganz Swaziland nicht zu
bekommen sind, hatte ich sie aus Deutschland mitgebracht.
Für dieses Krankenhaus haben wir auch ein mobiles Zelt
gekauft, das aus Südafrika angeliefert wurde und nun vor
dem Krankenhaus steht. Darin werden Patienten auf Covid-
19 getestet und leicht erkrankte Patienten behandelt.
Stationär werden nur die schweren Fälle aufgenommen.
5. Frauenprojekte:
Zwölf meist allein erziehende Frauen erhalten von uns regelmäßige finanzielle Unterstützung für Lebensmittel und Miete.
6. Small businesses:
Nowethu haben wir vor einiger Zeit ein Startkapital für die Selbstständigkeit zur Verfügung gestellt, damit sie einen Make-up und Nail-Shop
eröffnen kann. Ihr kleiner Laden läuft so gut, dass sie jetzt selbst drei junge Frauen ausbildet. Zwei anderen Frauen ermöglichten wir ebenso den
Start in die Selbständigkeit. Sie können nun einen Gemüseverkaufsstand bzw. ein Kleidergeschäft eröffnen und sich so ihren eigenen
Lebensunterhalt verdienen.
7. Needy people:
Die Versorgung bedürftiger Menschen wird immer wichtiger, da durch den langen Lockdown viele Familien in große Not geraten sind. Regelmäßig
unterstützen wir fünf Familien finanziell, damit sie sich Lebensmittel leisten können, ebenso vier Waisenkinder, die alleine in ihrer Hütte wohnen.
Liebe Freunde, liebe Unterstützer, passen Sie auf sich auf. Bleiben Sie alle gesund.
Herzliche Grüße