Liebe Afrikafreunde, ich bin im November kurzfristig noch einmal nach Swaziland gereist, um den geplanten Brunnen zu bohren (siehe den Bericht vom Oktober 2019). Der Ort heißt Luphalala und liegt im Bezirk Malindza im sogenannten Low Field, wo es besonders trocken ist. Auf Wasser stießen wir erst in 72 m Tiefe. Die Eröffnung des Brunnens war wieder einmal ein großes Ereignis. Er versorgt jetzt über 300 Haushalte mit Wasser – bis dahin mussten Frauen und Kinder das Wasser aus fünf Kilometern Entfernung herbeischleppen. Jetzt sind sie sehr glücklich darüber, dass sie neben dem täglichen Wassergebrauch nun auch Planungssicherheit für ihre Gemüsegärten haben, von denen sie ja leben. Ich habe auch wieder Patienten behandelt. Besonders eindrücklich war der Besuch bei einer älteren Frau, die in einer Hütte in einem entlegenen Gebiet wohnte. Sie klagte seit längerem über Schmerzen und Kribbelgefühl beider Beine. Ich untersuchte sie und stellte eine Polyneuropathie fest – eine häufige Komplikation bei Diabetes-Erkrankungen. Als ich ihre Medikamente nachfragte, brachte man mir einige Tabletten, die sie von einer Gesundheitsstation bekommen hatte. Zu meiner Verwunderung hatte sie auch Insulin, welches ihr eine Nachbarin regelmäßig verabreichte, jedoch mangels Kühlschrank nicht gekühlt werden konnte. Nicht nur die Wirksamkeit des Medikaments war hier mehr als fraglich – auch die Blutzuckerkontrollen in der Gesundheitsstation erfolgten in viel zu großen Abständen. Durch diese ungünstige Konstellation ist ihre Polyneuropathie kaum wirksam behandelbar, denn hierfür wäre eine strenge Blutzuckereinstellung mit entsprechenden engmaschigen Kontrollen nötig. Flankierend könnte man zwar einige spezielle Medikamente gegen die Polyneuropathie geben, diese sind jedoch in Swaziland nicht verfügbar. Immerhin - den Kindern und Müttern in unserem Waisenkinderdorf geht es gut. Außerdem haben wir bei den „Big 5“ (Bildung, Landwirtschaft, Infrastruktur, Gesundheit, Frauenprojekte) wieder vieles erreicht: 1. Bildung:Wir haben Schuluniformen und -schuhe besorgt. Im Februar werden dann wieder die jährlichen Schulgebühren für alle von uns geförderten Kinder fällig.2. Landwirtschaft:Den Gemüsegarten in unserem Dorf haben wir erweitert.3. Infrastruktur: Ein neuer Brunnen in Luphalala wurde gebohrt, der künftig 300 Haushalte mit Wasser versorgt. Der begonnene Zaun bei der Familie von Nokuphila wurde fertig gestellt.4. Gesundheit:Ich habe wieder Patienten behandelt und Medikamente besorgt.5. Frauenprojekte: Die Unterstützung von allein erziehenden Müttern wurde weitergeführt.Die o.g. „Big Five“ haben wir durch zwei weitere Punkte ergänzt:6. Hilfe für bedürftige Menschen: Diesen Menschen wurden Lebensmittel und Kleidung übergeben.7. Small Business (Selbständigkeit): Hier wollen wir weiter ausbauen und mehr jungen Menschen in die Selbständigkeit verhelfen. Die bisher Geförderten haben einen guten Start hingelegt.Vielen Dank euch allen für eure Unterstützung, den Menschen in Swaziland zu helfen. Lasst uns weitermachen und weiter danach streben, die Welt ein wenig besser zu machen.Ich werde schon bald wieder in Afrika sein. Herzliche Grüße