Liebe Afrikafreunde,wieder gibt es viel Neues zu berichten aus Swaziland. Erst gestern bin ich wieder von dort zurückgekehrt. Dieses Mal waren zur Unterstützung mein Patenkind Dominik sowie meine Schwägerinnen Tanja und Martina mit dabei. Der Schwerpunkt galt der Bildung – im Februar wird ja immer das Schulgeld für das ganze Jahr bezahlt. Zu den Kindern, die wir bereits fördern, kamen einige neue hinzu. Neben dem Schulgeld wurden zudem neue Schuluniformen und Schulbücher besorgt. Ich habe wieder die Schulen besucht und mit den Lehrerinnen und Lehrern gesprochen. Die Kinder lernen nach wie vor fleißig und sind sehr motiviert. Durch Zufall kam ich in einer Grundschule vorbei, wo man mir 83 Kinder ohne Schuhe (!) vorstellte. Sie waren barfuß, ihre Füße von den langen Schulwegen entsprechend schmerzend. Dabei regnete es seit Tagen und es war kalt. Spontan entschied ich, für all diese Kinder neue Schulschuhe zu besorgen. Schon tags darauf konnten wir die neuen Schuhe unter der großen Freude der Kinder an diese verteilen. Auch das örtliche Fernsehen sowie die Presse berichteten von unserer Aktion.In dieser Schule traf ich auch einen neunjährigen Jungen, dessen rechter Fuß stark deformiert war. Der Fuß stand in einem 45-Grad-Winkel nach außen und war gleichzeitig verdreht, so dass der Junge nur auf der Fußinnenseite gehen konnte. Normales Abrollen auf der Fußsohle war ihm unmöglich. Auf meine Nachfrage stellte sich heraus, dass der Junge noch nie einen Arzt gesehen hatte, weil seine Eltern den Transport nicht bezahlen konnten. So quälte er sich schon über ein Jahr mit seinem kranken Fuß herum. Ich gab der Rektorin das Transportgeld von umgerechnet 8 € (!), damit er ins nächste Krankenhaus gebracht werden kann. Dort kann nun endlich ein Röntgenbild gemacht und das weitere Vorgehen geplant werden. Sobald ich hierzu Näheres weiß, berichte ich wieder. Dann war ich wieder bei der armen Familie in Enzingeni, die in dem baufälligen Haus wohnte. Dieses ist bei einem Sturm kurz nach meinem Besuch dort im Dezember zusammengebrochen. Die Familie kam jetzt notdürftig in einem – ebenso baufälligen – Haus bei Nachbarn unter. Ich versprach dem Vater der vier Kinder, dass wir ihm ein neues kleines Haus aus Steinen bauen werden. Er weinte vor Rührung. Wir haben ihm auch ein Foto übergeben, auf dem er mit seinen Kindern zu sehen ist. Dies sei ihr erstes Familienbild überhaupt, sagte er unter Tränen.In unserem Kinderdorf geht es den Kindern und Müttern gleichermaßen gut. Papayabäume und Bananenstauden gedeihen prächtig. Wir haben wie immer den monatlichen Großeinkauf für die Kinder getätigt. Außerdem haben wir wieder alleinstehende Großmütter mit deren verwaisten Enkelkindern in unserer Nachbarschaft mit Lebensmitteln versorgt. Auch viele Patienten habe ich behandelt. Ich danke euch allen für eure Unterstützung. In wenigen Monaten werde ich wieder in Swaziland sein. Herzliche Grüße,