Dr. Bernhard Huber-Stiftung
Bericht November 2014
Liebe Afrikafreunde,
vor wenigen Wochen bin ich wieder aus Afrika zurückgekehrt. Alle Kinder und Mütter sind wohlauf und die Wiedersehensfreude war groß.
Zunächst habe ich die Schulen unserer Kinder besucht und die Zwischenzeugnisse eingesehen. Alle sind sie sehr motiviert, zu lernen. Sie wissen,
dass sie ohne Schulbildung später kaum Chancen hätten. Im Kindergarten sprach ich mit der Betreuerin von Bayandza. Er ist sieben Jahre alt
und wird ein weiteres Jahr im Kindergarten bleiben, da er dort gute Fortschritte macht.
Zur Verbesserung der Infrastruktur haben wir jetzt mit dem Bau
eines weiteren Hauses begonnen und hierfür schon das
Fundament ausgehoben. Sämtliches Material wurde besorgt und
vor Ort gebracht. Die Arbeiter sind bereits da, und bis Februar
wird das neue Haus fertig sein. An den bestehenden Häusern
wurden diverse Reparaturen durch Handwerker erledigt. Zur
Erleichterung beim Wäschetrocknen wurden jetzt drei große
Wäscheständer aus Metall aufgestellt. Dadurch stehen nun
insgesamt 175 m Wäscheleine zur Verfügung. Außerdem
versorgten wir wieder armen Menschen mit Kleidung und
Lebensmitteln.
Besonders eindrücklich war für mich der Besuch bei der
Großmutter eines unserer Waisenkinder, die in ihrer armseligen
Hütte saß und Maisbrei kochte. Die Rauchentwicklung war so
stark, dass es in den Augen brannte und ich nach wenigen Minuten
die Hütte verlassen musste, während die alte Frau seelenruhig
auf dem Boden hockte und ihren Brei über dem offenen Feuer
weiterrührte.
Für einige sehr alte Menschen in unserer Nachbarschaft, die in
ihren Hütten auf sich alleine gestellt sind, kochen unsere Mütter
jetzt mit, und unsere Kinder bringen ihnen einmal täglich eine
warme Mahlzeit – sozusagen „Essen auf Füßen“. Medizinische
Hilfe wurde wie immer unentgeltlich geleistet und viele Kranke
mit Medikamenten versorgt.
Es war für mich wieder eine sehr erlebnisreiche und emotionale Zeit. Manche Schicksale von Menschen, die man trifft, sind sehr aufwühlend.
Doch immer wieder sehe ich auch, wie viel man dort mit relativ wenigen Mitteln erreichen kann. In diesem Jahr haben wir durch die Spenden
wieder einiges bewirken können. Das Highlight war sicherlich der neue Brunnen in unserem Kinderdorf. Er spendet den Kindern und auch den
Nachbarn wertvolles, klares Wasser, das aus 90 m Tiefe (!) gepumpt wird.
Euch, liebe Spenderinnen und Spendern, danke ich herzlich für eure Mithilfe und euer Vertrauen. Ohne euch wären unsere Projekte in Afrika
nicht möglich.
Ich wünsche allen eine friedvolle Weihnachtszeit und alles Gute für das Neue Jahr 2015!
Herzliche Grüße