Dr. Bernhard Huber-Stiftung
Bericht Juni 2013
Liebe Afrikafreunde,
vor kurzem bin ich wieder aus Afrika zurückgekehrt. Ich war jeden Tag in unserem
Waisenkinderdorf und habe die Kinder und Mütter besucht. Meine wichtigste Aufgabe war
dieses Mal, eine neue Mutter für das Dorf zu finden, da die jüngere unserer beiden Mütter
jetzt aufgehört hat, weil sie andere Pläne hat. Glücklicherweise fand ich eine sehr fähige
Nachfolgerin. Sie hat einen vierjährigen Sohn, der jetzt unser Jüngster im Dorf ist und sich
sofort sehr gut mit Bayandza, unserem Zweitjüngsten, verstand. Sie sind schon dicke
Freunde. Außerdem waren einige Reparaturarbeiten erforderlich, weshalb ich einige
Handwerker vor Ort koordinierte. Ich habe auch einige kleineren Arbeiten verrichtet wie das
Einsetzen eines neuen Fensterglases. Des Weiteren habe ich die Außentüren mit einer
wetterfesten Lasur gestrichen, sind diese doch der Witterung stark ausgesetzt. Dann habe
ich noch veranlasst, dass jetzt in den nächsten Tagen ein Sockel für den zweiten Wassertank
gemauert wird, damit auch dieser für die Toilettenspülung genutzt werden kann.
Leider hat unser Gärtner, ein Nachbarjunge, der sich um unseren Gemüsegarten kümmern
wollte, diesen vernachlässigt. Der Garten war von Gras überwuchert und so beschloss ich,
dass wir uns künftig selbst um unser Gemüse kümmern werden. Hierzu setzte ich mich mit
allen Kindern zusammen. Einige der Älteren haben seit diesem Jahr als Unterrichtsfach
agriculture (Landwirtschaft). Ich konnte sie für die Idee begeistern, jetzt ihre Kenntnis
praktisch umzusetzen. Ich versprach ihnen, neue Setzlinge zu bringen, wenn sie den Garten
wieder neu beleben würden. In den nächsten Tagen konnte ich beobachten, wie die Kinder
mit Freude im Garten arbeiteten: Die älteren Jungs entfernten das Gras und legten kleine
Beete an. Schließlich wurden die Setzlinge gepflanzt und die Kinder werden den Garten
gießen und pflegen. Außerdem lernen sie auf diesem Wege, dass das Essen zuerst produziert
werden muss, bevor man es essen kann.
Einige unserer Kinder habe ich medizinisch behandelt, ein Kind hatte stark abgenommen und keinen Appetit mehr. Nach Gabe von
Entwurmungsmittel und einem Vitaminpräparat geht es jetzt schon viel besser, wie mir einer unserer Mütter vor einigen Tagen am Telefon
berichtete. Ich war auch in der Schule, die unsere Kinder besuchen und habe mich davon überzeugt, dass sie gut lernen. Für den Weg zur Schule
sind die Kinder eine Stunde unterwegs, entsprechend groß ist der Abnutzung und Verschleiß der Schuhe. Deshalb habe ich vor Ort teilweise auch
neue Schulschuhe gekauft. Auch habe ich einige Kinder aus der näheren Nachbarschaft medizinisch behandelt, unsere Ambulanz ist zwar noch
spartanisch eingerichtet, doch sie leistet gute Dienste. Glücklich bin ich wieder zurückgekehrt, da alles wieder gut läuft im Kinderdorf. In
einigen Monaten werde ich wieder dorthin zurückkehren.
Herzliche Grüße